Wie alles anfing
In Hannover auf dem Bauwagenplatz bin ich aufs Schweißen gekommen.
Es fing damit an, dass ich mir für meinen Wohn-LKW ein Gestell für meine Schaukel geschweißt habe. Mich hat das so begeistert, dass ich mir gleich ein Wäschenetz, verziert mit Figuren, geschweißt habe.
Die ersten Figuren waren noch sehr grob. Mit der Zeit kam ich aber immer mehr in die Materie. Die Figuren wurden feiner und detailreicher. Als Kind habe ich häufig Figuren aus Pappmaché gebastelt – in gewisser Weise ist das Schweißen eine Fortsetzung mit anderen Mitteln, anderem Material.
Durch die Skulpturen habe ich einen kreativen Weg gefunden, meinen Gedanken und Ideen Ausdruck zu verleihen. Es ist auch eine Befreiung vom festgelegten Arbeiten als Feinmechaniker (was ich von 1990 bis 94 lernte). Alles musste genau nach Zeichnung erfolgen, nur Arbeitsschritte und Arbeitsweise musste ich mir überlegen. Bei der Arbeit an Skulpturen fange ich an und habe erst mal nur eine grobe Vorstellung, in welche Richtung es gehen soll. Die Figuren wachsen mit der Zeit. Dabei lasse ich mich vom Material und seinen Formen und Oberflächen inspirieren. Es ist eine ganz andere Arbeitsweise.
Ich verbinde alte Materialien und schaffe etwas ganz Neues. Bei der Feinmechanik habe ich bei einem Rohling durch Drehen und Fräsen Material entfernt. Mich fasziniert es, Dinge, die eine eigene Geschichte und bestimmte Funktionen haben, in einen anderen Kontext zu bringen. Eine neue Geschichte zu kreieren.
Das Material besorge ich mir von Schrottplätzen, in Stanzfabriken und auf der Straße. Es macht mir viel Spaß, einen Nachmittag über den Schrottplatz zu stöbern und lauter skurrile Dinge zu finden.
In einer kleinen Werkstatt habe ich ein Schutzgasschweißgerät, ein E-Schweißgerät, einen Winkelschleifer und natürlich eine Menge Material. Das Schutzgasschweißgerät benutze ich lieber, da es sich für die dünnen Bleche eignet. Das E-Schweißgerät ist, da leicht, für den mobilen Einsatz gut geeignet.
Meine kleinste Skulptur ist eine Fledermaus und findet auf einer Hand Platz, meine größte ist ein Sitzender und etwa 3 Meter hoch. Diese Figur lässt sich auseinandernehmen, sonst könnte man sie nur mit einem Kran transportieren.